Der größte Teil der im Lebensmitteleinzelhandel weggeworfenen Lebensmittel ist noch genießbar. Hauptursachen für die Entstehung von Lebensmittelabfällen sind laut diverser Studien :
• Ablauf von Mindesthaltbarkeits- und Verbrauchsdatum
• Volle Regale bis Ladenschluss –vor allem mit leicht verderblichen Waren
• Beschädigung von verderblichen Lebensmitteln (z.B. eingedrücktes Obst)
• Überbestände durch kaum kalkulierbares Einkaufsverhalten
• Falsche Lagerung, Schäden beim Transport
Der Lebensmitteleinzelhandel kalkuliert diesen “Kolateralschaden” bereits in die Preise der Produkte mit ein, d.h. der Verbraucher bezahlt die Verschwendung mit. Das Wort „Verschwendung“ schien mir hier der treffende Begriff zu sein, da die Produkte nicht ihrem eigentlichen Zweck als Lebensmittel zugeführt werden. Und als wäre es nicht genug, kommt neben dieser finanziellen Verschwendung die ökologische Problematik hinzu. Die meisten Lebensmittel haben bis zum Point-of-Sale einen langen Veredelungsprozess und Lebenszyklus hinter sich. Dies ist vor allem bei Fleisch und anderen tierischen Produkten der Fall. Für 1kg Fleisch müssen ungefähr 10kg Futtermittel aufgewendet werden und alles weitere was damit zusammenhängt. Viele Ressourcen werden somit im Vorfeld eingesetzt, um Lebensmittel herzustellen.
Zurück zum Thema: inwieweit wir die produzierten Lebensmittel im heutigen Ausmaß wirklich benötigen, steht dabei auf einem ganz anderen Blatt. Definitiv hinterlassen alle durch die Agrar-und Ernährungsindustrie hergestellten Lebensmittel (!) einen ökologischen „Fußabdruck“ in Form von Landnutzung, Wasserverbrauch, Energieverbrauch durch Verarbeitungsmaschinen und Kühlung, klimarelevanten Emissionen aus Böden und Auspuffen der Transportmittel.
Die Liste ließe sich noch ewig weiterführen.